Optometrie

Myopie Management

früherkennung von Kurzsichtigkeit

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:

Im Jahr 2000 waren 22,9% der Bevölkerung weltweit von Myopie (Kurzsichtigkeit) betroffen. Laut einer Studie des Brien Holden Vision Institutes werden bis zum Jahr 2050 voraussichtlich 5 Milliarden Menschen bzw. die Hälfte der Weltbevölkerung kurzsichtig sein. Mindestens 10% davon könnten unter einer hochgradigen Myopie leiden. Auch die Entwicklung in Europa ist alarmierend. Laut kürzlich vorgestellten Daten des European Eye Epidemiolody Consortium sind in Europa derzeit gut 47% der 25- bis 29-Jährigen kurzsichtig.

Was ist kurzsichtigkeit?

Die Kurzsichtigkeit, in der Fachsprache Myopie, ist ein Sehfehler, bei dem man in der Ferne nicht deutlich sieht, z.B. die Tafel in der Schule aus den hinteren Reihen. Myopie ist eine sehr häufige Fehlsichtigkeit, die bei Kindern in der Regel im Vorschulalter beginnt und weiter fortschreiten kann, bis das Auge nicht mehr wächst. Aber auch im Erwachsenenalter kann sich die Kurzsichtigkeit weiter entwickeln.

Kurzsichtigkeit wird aufgrund zunehmender Digitalisierung und von Änderungen im Lebensstil von Kindern höchstwahrscheinlich in Zukunft weiter zunehmen. So beschäftigen sich Kinder verstärkt mit digitalen Geräten, lesen und lernen am PC und verbringen weniger Freizeit im Freien. Genetische Veranlagung sowie Umweltfaktoren spielen dabei ebenfalls eine Rolle.

Wird Kurzsichtigkeit bei Kindern nicht korrigiert, kann es zu einer dauerhaften Beeinträchtigung des Sehvermögens führen.

Was ist Myopie-Management?

Von Kurzsichtigkeit (Myopie) sind immer mehr Kinder und Jugendliche betroffen. Üblicherweise wird eine Kurzsichtigkeit mit einer Brille oder Kontaktlinsen ausgeglichen. Allerdings begünstigt eine Myopie die Entstehung von ernsthaften Augenerkrankungen im Alter wie Netzhautablösungen oder einem grünen Star. Daher ist es sinnvoll, eine Kurzsichtigkeit nicht nur zu korrigieren, sondern im besten Fall frühzeitig zu stoppen. Das Myopie-Management ist eine Strategie, die einer voranschreitenden Kurzsichtigkeit entgegenwirken soll. Meistens liegt die Ursache einer Myopie in einem zu langen Augapfel. Daher fördert das Myopie-Management gezielt Mechanismen, die das übermäßige Wachstum des Auges verlangsamen und im Idealfall sogar aufhalten.

 

MYOPIE MANAGEMENT BEI BRILLEN MÜLLER

Um eine Kurzsichtigkeit bei Kindern und Jugendlichen frühzeitig zu erkennen, bieten wir jetzt eine innovative Technologie an. Der Myopia Master® ist ein Gerät, mit dem wir kontaktlos, schnell und schmerzfrei alle wichtigen Kenngrößen einer beginnenden Kurzsichtigkeit messen können.

Refraktion

Die Refraktion ist die gängige Art der Myopie-Messung. Jedoch sind zusätzliche Messungen erforderlich, da bei der Refraktion Tagesschwankungen vorkommen können. Gerade bei Kindern, die ohne medikamentös gehemmte Akkommodation vermessen werden, ist es ratsam, weitere Messmethoden anzuwenden.

Achslängenmessung

Die Achslängenmessung ist unabhängig vom Akkommodationszustand des Auges. Dabei ist diese Messung sehr präzise. Eine Zunahme der Achslänge ist ein verlässlicher Hinweis auf eine Myopie-Progression. Die Achslängenmessung ist der Goldstandard des Myopie-Managements.

Keratometrie

Die zentralen Hornhautradien werden als Komponente der Gesamtrefraktion automatisch gemessen.

Die Datenanalyse erfolgt mit Hilfe exklusiver Algorithmen des BHVI (Brien Holden Vision Insititues). Es erfolgt eine übersichtliche graphische Darstellung und Interpretation der Messergebnisse anhand ethnien- und geschlechtsspezifischer Wachstumskurven sowie eine Risikobewertung durch den automatischen Abgleich mit einer Norm-Datenbank (BHVI). Die Software des Myopia Masters® beinhaltet weiterhin einen Fragebogen zu den wichtigsten Risikofaktoren. 

Unsere Experten besprechen die Ergebnisse mit den Kindern und Eltern und geben Handlungsempfehlungen. Im Rahmen des Myopie-Managements gibt es verschiedene Möglichkeiten der Versorgung mit speziellen Brillengläsern oder Kontaktlinsen sowie der medikamentösen Therapie durch Augenärzte. Wir arbeiten auf diesem Gebiet eng mit verschiedenen Augenkliniken und Augenärzt:innen zusammen.

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